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Tagungsdokumentation

Die Fachvorträge

Im anschließenden Vortragsteil – moderiert von Anneke Groth, Bereichsleiterin PSB und Wohnen der vista gGmbH und Dr. Bernd Westermann, Fachbereichsleiter ambulante PSB beim Notdienst und aid-Regionalleiter Kreuzberg – gaben vier Referenten aus verschiedenen Fachgebieten einen Überblick zum aktuellen Stand der PSB und stellten neue Ansätze und Möglichkeiten der Weiterentwicklung von Angeboten der psychosozialen Betreuung vor.

 

Chaim Jellinek von der Ambulanz integrierte Drogenhilfe (aid berlin) gab in seinem Vortrag „Abstellgleis Doppeldiagnose? Optimismus, Skeptizismus oder Nihilismus als Haltung und Praxis im Umgang mit Substituierten“ einen einführenden Überblick zum Thema. Das Fazit Jellineks fällt deutlich aus. Zwar hat sich die Substitution als Mittel der ersten Wahl zur Behandlung intravenös konsumierender Drogenabhängiger etabliert, die Rolle psychosozialer Betreuung als Fundament einer erfolgreichen und nachhaltigen Therapie wird jedoch noch nicht flächendeckend wahrgenommen. Berlin mit seiner weitgehend geregelten PSB ist noch immer die Ausnahme, doch auch hier brächte eine optimierte Kooperation von Suchtmedizin/PSB, Psychiatrie und Psychotherapie spürbare Verbesserungen für alle Beteiligten. Wie genau diese aussehen könnte zeigte Jellinek abschließend in einem Kooperationsmodell nach dem Vorbild der „Berliner Linie in der Substitution.

 

Einen möglichen Ansatz zur Umsetzung eines integrierten personenbezogenen Psychiatriekonzepts stellte Dr. Werner Schütze, stellvertretender Ärztlicher Direktor der Klinik Nauen, in seinem Vortrag vor. Auf Basis der Erfahrungen mit einer auf skandinavischen Vorbildern basierenden und in seiner Klinik praktizierten, bedürfnisangepassten Behandlung, formulierte Dr. Schütze praktische Forderungen und Ansprüche an eine erfolgreiche Behandlung Substituierter. Im Anschluss an den Vortrag entstand eine interessierte Diskussion darüber, wie die praktische Umsetzung in Berlin aussehen könnte. An deren Ende stand die Einsicht, dass „einer den Anfang machen muss und alle Beteiligten sich auf den folgenden Lern- und Erfahrungsprozess einlassen müssen“, wie Dr. Schütze treffend formulierte.

 

Den Themenblock „Wie kommt jede/r Substituierte zu einem bedarfs- und ressourcengerechten, im Betreuungsverlauf neu gepackten Hilfepaket?“ eröffnete Frau Dr. phil. Angela Buchholz vom Institut für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. In ihrem Vortrag fokussierte sie den für die Arbeit der PSB wichtigen Baustein ICF und stellte Beispiele einer erfolgreichen Verwendung des ICF aus den Niederlanden und Hamburg vor. Darüber hinaus betonte Buchholz aber auch die Wichtigkeit der von ihren Vorrednern genannten Faktoren, wie Vernetzung und dem Finden einer gemeinsamen Sprache von Behandelndem und Klienten.

 

Dr. med. Ralph Susenbeth, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und ärztlicher Leiter des Gesundheitsamts Friedrichshain-Kreuzberg, der schon auf der letzten Fachtagung PSB 2010 referierte, thematisierte in seinem Vortrag „Hilfeplanung in der PSB mit Zielen und Indikatoren“ vor allem das Element der Teilhabe als wichtigen Baustein in der PSB. „In der Praxis ist Teilhabe aber noch immer ein künstliches Umfeld“, das sich oftmals auf den engen Rahmen der in der PSB angebotenen Maßnahmen beschränkt, erklärte Susenbeth einleitend. Nach einem Überblick über Verordnungen und Leitlinien sowie gesetzliche Hintergründe der PSB als Eingliederungshilfe stellte er verschiedene Ansätze der Optimierung der Teilhabe durch Akzeptanz und Commitment Therapie und achtsamkeitsbasierte Verfahren vor.

Die Referate zum Download (PDF) »»

 

Die Workshops

Am Nachmittag diskutierten die TagungsteilnehmerInnen in parallel stattfindenden Seminaren ihre Erfahrungen mit den Fallkonstellationen

 

PSB und Migrationshintergrund

Kinder im Haushalt substituierter Eltern

PSB und Psychiatrische Co-Morbidität und

PSB und Reha

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